



Rein in den Kokon, raus aus dem Kokon
Lach mal wieder
Liebesbrief abgeschickt
Dichter küsst Muse küsst Dichter




Zufrieden
Am Ufer
Tanzendes Paar – trotzdem Königskinder
labai gerai i liriskas pegasiukas




Vorfreude
Lügt wieder
Alte Unke Schnabelstorch
Duftest nach Kaffee und Mohn
Der neben dir hat Haut wie Gerbleder und die Frau dort drüben steht vornübergebeugt und dürr, als wär sie ein Leben lang gegen Eiswind gegangen. Was ist da passiert, wir waren doch alle mal rosig. Dann kommt der Bus. Fährt wieder an, passiert die triste durchbetonierte Schneise der Stadt: Rosengartenstraße. Kurz vorm Stopp knackt der Lautsprecher. Der Fahrer singt: «Nächster Halt, Le Jardin des Roses». Der Gerbledermann stutzt, lächelt. Die Dürre hebt den Blick, lächelt auch. Alle lächeln. Der ganze Bus. Der Seismograph schlägt heftig aus. Halt inne. Was du wahrnimmst, schlägt sich nieder. Auch was du nicht wahrnimmst. Dein Körper bildet ab. Die Seismographien, die «AufZeichnungen feinster Beben des Alltags», tun es auch, anregend anders.




Wenn die Augen vor Schönheit übergehen
Blaue Landschaft
Kuppe mit Schätzchen
Schafgarbenklau




Mignons Land
Mignons Lied
Illusion am Kraterrand
Nachdenken über Christa T.




Nach Zwölf der Nacht ins Gesicht
Engel nachtaktiv
Komm ich hab Kraft über
Gründonnerstag
Bilder, Texte sind Prozesse. Abgebrochene Prozesse. Die westliche Weltanschauung will fixieren, Ergebnisse sehen, Ziele erreichen. Doch das gerahmte, gedruckte «Produkt» beim bildnerischen Gestalten oder Texten ist nur ein Moment, in dem jemand gesagt hat, so, jetzt ist Schluss. Hier höre ich auf zu malen oder zu schreiben, weil ich glaube, es stimmt so. Der Prozess hätte weiter gehen können. Er geht auch weiter, sogar ohne dich, jeder Restaurator wird dir das bestätigen.
Beim Malen oder Schreiben mit dem Computer ist interessant, dass du in eben diesem Prozess bewusst weiter gehen kannst über das «erreichte Ziel» hinaus, und die geronnenen Momente bleiben – abgespeichert – sichtbar. Du kannst sorglos die vermeintlich fertigen Bilder und Texte schöpferisch «kaputtmachen», dem Prozessgedanken treu. Und du kannst sie jederzeit für andere nachvollziehbar vorzeigen. Fantastisch. Du kannst beweisen, dass es immer weiter geht. Das ist die Idee hinter meinen Reihen «Go Stopp Go» oder «Verbindliche Zusage im Quadrat»: den immerwährenden Prozess vor Augen führen, den Fluss, das Werden und Vergehen. Eine Idee kommt auf, ich arbeite sie heraus, finde sie toll und statt Titel und Preisschild drauf zu pappen, mache ich weiter, zerstöre, gehe darüber hinaus. Mit Pinsel und Farbe siehst du die verborgenen Schichten nicht, du übermalst; mit Stift und Papier streichst du durch, schredderst, verbrennst. So aber, oh Wunder, siehst du, dass aus Ruiniertem Neues entsteht, ein neuer Gedanke, ein neues Bild, ein neuer Text. Immer wieder. Wie im echten Leben. Wie im Jahreskreislauf oder in kosmischen Kreisläufen. Jeder Tod bringt neues Leben hervor. Das täte unserer Kultur gut, dies wieder in den Blick zu nehmen.
Das Paradoxe an der digitalen Situation ist, dass sie, indem sie uns das Prozesshafte vor Augen führt, alles und jeden bis ins Kleinste dauerhaft abspeichert, festhält, fixiert. Also genau das Gegenteil von Sterben und Werden anstrebt. Wie wir das als Menschheit lösen, ist offen. Aber auch hier gilt, es geht immer weiter, auch eine digitale Phase vergeht und zerfällt…






Fragen, Nachrichten, Gedanken gern an:
info@angelahohlfeldt.com




Rein in den Kokon, raus aus dem Kokon
Lach mal wieder
Liebesbrief abgeschickt
Dichter küsst Muse küsst Dichter
Der neben dir hat Haut wie Gerbleder und die Frau dort drüben steht vornübergebeugt und dürr, als wär sie ein Leben lang gegen Eiswind gegangen. Was ist da passiert, wir waren doch alle mal rosig. Dann kommt der Bus. Fährt wieder an, passiert die triste durchbetonierte Schneise der Stadt: Rosengartenstraße. Kurz vorm Stopp knackt der Lautsprecher. Der Fahrer singt: «Nächster Halt, Le Jardin des Roses». Der Gerbledermann stutzt, lächelt. Die Dürre hebt den Blick, lächelt auch. Alle lächeln. Der ganze Bus. Der Seismograph schlägt heftig aus. Halt inne. Was du wahrnimmst, schlägt sich nieder. Auch was du nicht wahrnimmst. Dein Körper bildet ab. Die Seismographien, die «AufZeichnungen feinster Beben des Alltags», tun es auch, anregend anders.




Zufrieden
Am Ufer
Tanzendes Paar – trotzdem Königskinder
labai gerai i liriskas pegasiukas




Vorfreude
Lügt wieder
Alte Unke Schnabelstorch
Duftest nach Kaffee und Mohn




Wenn die Augen vor Schönheit übergehen
Blaue Landschaft
Kuppe mit Schätzchen
Schafgarbenklau




Mignons Land
Mignons Lied
Illusion am Kraterrand
Nachdenken über Christa T.




Nach Zwölf der Nacht ins Gesicht
Engel nachtaktiv
Komm ich hab Kraft über
Gründonnerstag
Bilder, Texte sind Prozesse. Abgebrochene Prozesse. Die westliche Weltanschauung will fixieren, Ergebnisse sehen, Ziele erreichen. Doch das gerahmte, gedruckte «Produkt» beim bildnerischen Gestalten oder Texten ist nur ein Moment, in dem jemand gesagt hat, so, jetzt ist Schluss. Hier höre ich auf zu malen oder zu schreiben, weil ich glaube, es stimmt so. Der Prozess hätte weiter gehen können. Er geht auch weiter, sogar ohne dich, jeder Restaurator wird dir das bestätigen.
Beim Malen oder Schreiben mit dem Computer ist interessant, dass du in eben diesem Prozess bewusst weiter gehen kannst über das «erreichte Ziel» hinaus, und die geronnenen Momente bleiben – abgespeichert – sichtbar. Du kannst sorglos die vermeintlich fertigen Bilder und Texte schöpferisch «kaputtmachen», dem Prozessgedanken treu. Und du kannst sie jederzeit für andere nachvollziehbar vorzeigen. Fantastisch. Du kannst beweisen, dass es immer weiter geht. Das ist die Idee hinter meinen Reihen «Go Stopp Go» oder «Verbindliche Zusage im Quadrat»: den immerwährenden Prozess vor Augen führen, den Fluss, das Werden und Vergehen. Eine Idee kommt auf, ich arbeite sie heraus, finde sie toll und statt Titel und Preisschild drauf zu pappen, mache ich weiter, zerstöre, gehe darüber hinaus. Mit Pinsel und Farbe siehst du die verborgenen Schichten nicht, du übermalst; mit Stift und Papier streichst du durch, schredderst, verbrennst. So aber, oh Wunder, siehst du, dass aus Ruiniertem Neues entsteht, ein neuer Gedanke, ein neues Bild, ein neuer Text. Immer wieder. Wie im echten Leben. Wie im Jahreskreislauf oder in kosmischen Kreisläufen. Jeder Tod bringt neues Leben hervor. Das täte unserer Kultur gut, dies wieder in den Blick zu nehmen.
Das Paradoxe an der digitalen Situation ist, dass sie, indem sie uns das Prozesshafte vor Augen führt, alles und jeden bis ins Kleinste dauerhaft abspeichert, festhält, fixiert. Also genau das Gegenteil von Sterben und Werden anstrebt. Wie wir das als Menschheit lösen, ist offen. Aber auch hier gilt, es geht immer weiter, auch eine digitale Phase vergeht und zerfällt…






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info@angelahohlfeldt.com